Persönliche Vorstellung – Osteopathie, meine Berufung

Warum die Osteopathie meine Berufung ist

Ich bin nicht nur Therapeutin, ich kenne auch die „andere Seite“ als Betroffene einer chronischen Krankheit.

Bereits im Alter von sechs Jahren erkrankte ich an Morbus Perthes. Dies ist eine Knochenerkrankung im Bereich des Hüftgelenks, die wahrscheinlich durch eine Durchblutungsstörung ausgelöst wird. Das führt zu einem Absterben (einer Nekrose) des Knochengewebes. In der Folge können Teile des Hüftkopfes einbrechen, was sehr unangenehme Folgen nach sich zieht: Ich litt unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Es war nicht sicher, ob sich mein Hüftgelenk normal entwickeln würde. Nachdem die Nekrose einmal um den gesamten Hüftkopf gewandert war, baute sich der Knochen zum Glück wieder auf. Heute kann ich mein Hüftgelenk fast völlig normal belasten, doch bis dahin war es ein weiter Weg.

Bewegungseinschränkung für zwei Jahre

Wie zu dieser Zeit üblich, wurde die Krankheit konservativ behandelt, d.h. ich erhielt eine sogenannte Thomas-Schiene, die mein Hüftgelenk entlasten sollte. Zugleich belastete diese Schiene meinen kindlichen Alltag erheblich: Ich konnte nicht am Turnunterricht teilnehmen, und während meine Freunde draußen herumtobten, konnte ich ihnen nur zusehen. Schlimmer noch, einige Klassenkameraden begannen mich zu ärgern und zu hänseln, und wenn sie mir ihre Schulbücher auf den Kopf warfen, konnte ich nicht einmal weglaufen. Zwei Jahre dauerte diese schlimme Phase an. Nach unendlichen vielen Arztbesuchen durfte ich die Schiene endlich nach zwei Jahren abnehmen. Nach und nach lernte ich wieder normal zu laufen und das Bein zu belasten.

Nach heutigen Wissen könnte man die Behandlung osteopathisch ergänzen, um damit die Durchblutung des Hüftknochens anzuregen. Die Heilung wäre durch eine bessere Durchblutung vermutlich erheblich schneller vollzogen.

Mein Weg zur Osteopathie

Im Anschluss an mein Abitur in Taunusstein begann ich eine kaufmännische Ausbildung in einem großen Unternehmen in Wiesbaden. Dank meiner Abschlussnote „Sehr Gut“ wurde ich in ein Begabtenförderungsprogramm der IHK Wiesbaden aufgenommen, was mir unter anderem eine Ausbildung zum „Praktitioner“ und „Master“ in Neuro-Linguistischer Programmierung (NLP) ermöglichte.

Während dieser Zusatz-Ausbildung wurde mir klar, dass mir das therapeutische Arbeiten mit und am Menschen liegt. Ich entdeckte, dass es mir große Freude bereitet, andere Menschen beim „Heilwerden“ zu unterstützen und ihren Leidensweg zu lindern. Vor allem, da ich „kranksein“ aus meiner Kindheit her kannte. Ich entschloss, meine neu entdeckte Berufung zum Beruf zu machen. Doch zugleich war mir klar, dass ich dafür noch weitere Kompetenzen und Fähigkeiten benötigte.

Ich entschied mich für eine Ausbildung zum Heilpraktiker, die ich in Vollzeit an der Verbands-Heilpraktiker Schule in Hochheim absolvierte. Drei ganze Jahre lang eignete ich mir vormittags therapeutisches Wissen an, während ich nachmittags weiter im Wiesbadener Unternehmen arbeitete. Es war eine unglaublich intensive und spannende, freilich auch stressreiche Zeit.

Unsere Orthopädie-Lehrerin an der Hochheimer Heilpraktiker-Schule war Osteopathin. Wenn sie uns die Ursachen und die Therapie orthopädischer Erkrankungen aus osteopathischer Sicht schilderte, war ihre Leidenschaft für diese Behandlungsform deutlich spürbar. Ihrer lebhaften Begeisterung konnte ich mich nicht entziehen – der Funke war übergesprungen.

Therapeutisches Arbeiten – meine Berufung

Aus dem Funken ist mittlerweile eine beständige Flamme geworden. Die Osteopathie ist für mich eine geradezu ideale Möglichkeit, um meinen Wunsch, anderen Menschen erfolgreich zu helfen, umzusetzen. Denn es handelt sich um ein ganzheitliches Therapiekonzept, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ich will Gutes tun – und die Osteopathie tut Gutes.

Die Osteopathie ist mein Lebenswerk.